Angststörungen
Angst-störungen
Angststörung und Panikattacke - Symptomatik
Angststörung ist ein Überbegriff für alle psychischen Störungen, bei denen sich übertriebene Angstreaktion zeigen, obwohl keine wirkliche äußere Bedrohung besteht. Dabei unterscheidet man zwischen unspezifischen, generalisierten Ängsten, bei denen plötzlich Angstgefühle oder starke Sorgen auftauchen, ohne dass dafür ein erkennbarer äußerer Auslöser besteht und Phobien, bei denen sich die Angst auf ganz bestimmte Situationen oder Dinge bezieht.
Menschen mit einer Angststörung nehmen eigentlich harmlose Situationen als Bedrohung wahr. Die Angst wird oft psychisch und körperlich sehr intensiv wahrgenommen und kann sich bis zur Panikattacke steigern. Angststörungen können das Leben extrem beeinträchtigen und machen einen normalen, stabilen Alltag in vielen Fällen unmöglich.
Betroffene wissen in vielen Fällen, dass ihre Ängste unbegründet oder der äußeren Situation nicht angemessen sind, können sie aber nicht ausschalten oder kontrollieren. Dies kann überwältigende Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht auslösen und es ist oft schwer, im Umfeld Verständnis zu finden. Wohlgemeinte Ratschläge “ sich einfach mal zu entspannen” oder der Hinweis, dass die Ängste unbegründet seien, sind wenig hilfreich und verursachen oft zusätzliche Gefühle von Unzulänglichkeit und Einsamkeit und können dazu führen, dass Betroffene sich immer mehr aus dem Leben zurückziehen.
Es ist schwer, eine Angststörung ohne äußere Hilfe zu überwinden. Glücklicherweise gibt es aber zahlreiche therapeutische Ansätze, die im besten Fall zum völligen Verschwinden der Symptome führen können.
Formen von Angststörungen
Es gibt folgende Angststörungen, die sich anhand unterschiedlicher Symptomatik voneinander unterscheiden:
Panikstörung
Plötzlich auftretende Panikattacken oder Angstzustände, die nicht durch eine bestimmte Situation oder bestimmte Dinge ausgelöst werden. Charakteristisch sind starke körperliche Symptome wie Atemnot, Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Übelkeit und andere mehr.
Agoraphobie mit oder ohne Panikstörung
Die Angst tritt an Straßen und Plätzen sowie in Versammlungen auf. Auch andere Situationen wie das Betreten von Kaufhäusern, warten in der U-Bahn-Station oder allein zu reisen können Gefühle von Angst auslösen, die sich bis zu einer Panikattacke steigern kann.
Generalisierte Angststörung
Häufige starke Angst, Sorge und Befürchtung vor fiktiven Ereignissen, die eventuell eintreten könnten. (z.B. Unfälle)
Soziale Ängste (Sozialphobien)
Angst im Mittelpunkt zu stehen und generell vor Aufmerksamkeit und Leistungssituationen, Angst vor negativer Bewertung durch andere Menschen
Spezifische Phobien
Angst vor bestimmten Situationen (z.B. Flugangst, Höhenangst), Tieren (z.B. Spinnen, Schlangen), Naturereignissen (z.B. Gewitter, Sturm) oder Dingen (z.B. Spritzen, Blut)
Mein Ansatz
Angststörungen und Panikattacken sind heute, trotz der oft stark ausgeprägten Symptome, sehr gut behandelbare Erkrankungen. Mit einer adäquaten Therapie kann hierbei in einem Großteil der Fälle eine deutliche Symptomlinderung oder auch eine komplette Remission (=Heilung) erreichbar sein.
Je nach Erkrankungsbild und Schwere kommt in erster Linie die Psychotherapie, auf Wunsch und bei schwerer Ausprägung auch eine Kombination mit Medikamenten, zum Einsatz. Ergänzend biete ich Methoden aus Yoga, Meditation, speziellen Atemtechniken und therapeutischem Klettern an, die den Therapieerfolg außerordentlich unterstützen können.
Mein Therapieangebot
Bei extrem starken Ängsten oder häufigen Panikattacken, die ein normales Leben unmöglich machen, kann die Gabe von Medikamenten sinnvoll sein, um die Symptome zu lindern, Kraft zu schöpfen und sich überhaupt erst auf therapeutische Optionen einlassen zu können. Ich berate ausführlich welche Medikamente sich als besonders sicher und wirksam erwiesen haben einschließlich Phytopharmaka (pflanzliche Präparate). In vielen Fällen sind psychotherapeutische Verfahren völlig ausreichend.
Wie zahlreiche Studien belegen, stellen klassische verhaltenstherapeutische Methoden bei Angststörungen die effektivsten Therapieansätze dar. Es kann rasch zu einer deutlichen Abnahme der Angst oder auch Heilung kommen.
Ich arbeite mit zahlreichen praktischen Übungen, die helfen
- Denkmuster, die die Angst unterstützen, zu erkennen und zu verändern
- Angstgefühle zuzulassen und ihnen selbstbewusst begegnen, ohne ihnen hilflos ausgesetzt zu sein
- Selbstregulation zu erlernen und sich selbst wieder beruhigen zu können
- Vermeidungsverhalten abzubauen und sich dem Leben wieder selbstbewusst zu stellen.
Achtsamkeitsbasierte Methoden wie verschiedene Entspannungstechniken und die Bauchatmung helfen, einen inneren “sicheren, ruhigen Punkt” zu finden, von dem aus, die Angst beobachtet und konfrontiert werden kann, ohne ihr hilflos ausgeliefert zu sein. Dies öffnet Räume für bewusste Handlung und wirksame Selbstregulation.
Yogaübungen und spezielle Atemtechniken haben nachgewiesener Weise angstlösende und zugleich positive Auswirkungen auf Lebensqualität, Wohlbefinden und Befindlichkeit.
Sie stellen ergänzend außerdem wirkungsvolle Möglichkeiten dar, schnell aus angstbesetzten Gedankenspiralen auszusteigen.
Durch das gezielte Auslösen von leichten Ängsten beim Klettern, lernen wir mit diesen besser umzugehen. Dies kann Patient*innen unterstützend bei der Therapie von Ängsten und Depressionen das Gefühl der Hilfslosigkeit nehmen und sie wieder zu einem selbstbestimmten Leben befähigen.
Meine Ausbildung als Yogalehrer sowie Trainer im Sportklettern stellt eine fundierte Unterstützung im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung.